Von der Klimaforscherin zum Ghost
Mein bewegtes Berufsleben begann als Klimaforscherin bei renommierten Instituten von Fraunhofer- und Helmholtz-Gesellschaft. Hier waren ein unbestechlicher Blick und die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte einfach darzustellen, gefragt. In einer großen, international tätigen Münchner Unternehmensberatung konnte ich weitere meiner Stärken ausleben: einprägsame Bilder finden und auf den Punkt kommen. Die große Frage „Was braucht mein Gegenüber?“ begleitet mich seitdem durchs Leben.
Meine Mission: Klarheit schaffen
Die folgenden Stationen waren Manufactum in Waltrop und die Kommunikationsfirma burchardt + co. in Radolfzell. Hier entstanden kürzere Texte. Bei der „Kurzstrecke“ kommt es darauf an, für einen sehr überschaubaren zur Verfügung stehenden Raum den möglichst perfekten Inhalt zu finden; manchmal durfte das nur ein einziger Satz sein.
In der Literaturagentur Gorus in Moos am Bodensee wechselte ich ab 2010 zur „Langstrecke“. Bücher zu schreiben ist tatsächlich wie ein Marathon. Die Kräfte des Duos Autor/Ghost beziehungsweise Autor/Coach müssen für den gesamten Prozess gut eingeteilt sein, sonst erwischt es einen spätestens bei Kilometer 32. Für Lang- und Kurzstrecke gilt: Nur wenn das Ergebnis ganz einfach aussieht, ist es gut geworden.
Weiter im Text …
2014 machte ich mich als Ghostwriterin und Schreibcoach selbstständig. Seitdem sind unter meiner Mitarbeit mehrere Dutzend Bücher erschienen. Ich habe diesen Beruf gut gewählt, denn von Anfang an durfte ich so mit den interessantesten und spannendsten Menschen zusammenarbeiten. Im Hintergrund zu bleiben und trotzdem von Klienten gefunden werden, das funktioniert bei mir dank Empfehlungen auch ohne Facebook, Instagram und Co.
Gemeinsam mit vier bis fünf Autoren pro Jahr etwas von Bedeutung erschaffen, in ihr Leben und ihre Themenwelt eintauchen und das eigene Wissen erweitern, ist eigentlich kein Job. Es ist ein Privileg. (Und manchmal natürlich doch einfach nur Arbeit …)